
Wenn Senioren Raketen steigen lassen,
dann ist unter Begleitung des ARD-Kamerateams in Bad Buchau Oktoberfest mitten im Mai. Bereits um 8:00 Uhr heute am Morgen haben die Vorbereitungen im großen Saal des Kurzentrums begonnen. Ab 12:00 Uhr hieß es dann für den Einrichtungsleiter der Seniorengenossenschaft Riedlingen und den Vorstand der „Bürger für Bürger Bad Buchau“ wieder vor der Kamera präsent zu sein. Das „Haus mit Herz“ stand zuerst im Fokus und Redakteur Jürgen Rose stellte Michael Wissussek die Frage, was denn besonders an dem Konzept der noch jungen und wichtigen Tagespflege für Bad Buchau ist. Um die Antwort nicht verlegen, argumentierte Wissussek, dass der große Anteil bürgerschaftlicher Helfer mehr Zeit für die Tagespflegegäste garantiert und dadurch auch Veranstaltungen wir der heutige „Tanz in den Mai“ gewährleistet können. Wir wollen unsere Senioren nicht verstecken und isolieren, sondern sie wieder der Gesellschaft in Wertschätzung zuführen. Gelebte Inklusion.
Wie wichtig bürgerschaftliche Helfer sind, zeigte vor Veranstaltungsbeginn das hohe Engagement des Kath. Frauenbundes Bad Buchau. Vom Marienheim bis zum Kursaal zog ein großer Tross mit 49 Heimbewohnern und Helfern über den Marktplatz. Jasmina Ruetz ist Aktivistin und Pflegeexpertin im Marienheim und mobilisierte die Heimbewohner wieder an der Veranstaltung teilzunehmen. Etwas ungewöhnlich war der Marsch mit Rollatoren und Rollstühlen heute, da die Kamera während der gesamten Strecke das Geschehen verfolgte.
Im großen Saal des Kurzentrums angekommen, traf das Kamerateam bereits auf die Gäste der Demenz- und Tagespflege Riedlingen, die Schüler und Lehrerinnen der Mathias Erzbergerschule Biberach, auf die Jugendlichen des Kath. Chores unter der Leitung von Pfarrer Dörflinger und weitere Gäste aus dem Umland.
Die Trollys, Maggie und Charly Braig, eröffneten unter den Blicken der Kamera den Mittag nun mit dem Titel „Wir grüßen euch“ und Michael Wissussek reihte sich mit dem Akkordeon ein und durfte auf einen vollen Saal von der Bühne aus blicken. Den Stimmungscheck bestanden die Gäste auf Anhieb und es stieg, wie immer wieder an dem Nachmittag, eine tosende Applaus-Rakete. Zünftig sollte es werden und ein buntes Programm versprach gute Stimmung. Klara Mattmann und Rose Knoll, die Buchauer Originale brachten Witze und das Federseelied zum Besten und der Kath. Jugendchor, begleitet von Pfarrer Martin Dörflinger, wartete mit rund 20 sangesstarken Jugendlichen auf. Hugo Breitschmid vertrat lyrisch die Mundart auf der großen Showbühne und immer wieder warteten die Trollys mit Musik auf.
Vorstand Josef Martin und Bürgermeister Peter Diesch begrüßte die zahlreichen Gäste ebenfalls und waren begeistert von der Stimmung im Saal. Es wurde getanzt, geschunkelt und gejubelt und jede Spur vom Alter schien die Musik und gute Laune einfach wegzuwischen.
Kaffee und Kuchen gab es für jeden Gast und Michael Wissussek freute sich sehr einen Spendenscheck in Höhe von 555.- € vom Getränkemarkt Federsee Bad Buchau entgegen nehmen zu dürfen. Durch die Spende war es möglich die Senioren frei zu halten und die Kosten für den Verzehr abzudecken. Die wertvollste Währung die wir haben ist unser Herz, bedankte sich Michael Wissussek und es sollte nun ein Herz für jeden Gast geben.
Von einem Seniorenmittag war nun überhaupt nichts mehr zu spüren, denn der komplette Saal setze sich in Bewegung zur „Herzenspolonaise“, vorbei an Baronin von Ritter und Michael Wissussek um sich ein von „Bürger für Bürger“ gespendetes Lebkuchenherz abzuholen. Das Kamerateam hatte wieder alle Hände voll zu tun um das bunte Treiben einzufangen.
Ein Finale sollte es auch geben. Ein Finale der Dankbarkeit und der Wertschätzung für all die Mitarbeiter und bürgerschaftlichen Helfer im Saal. Michael Wissussek ermutigte die Altenpflegeschüler den Beruf mit Freude auszuüben, auch er machte seine Ausbildung damals in der Matthias Erzberger Schule. Allen anderen Helfer zollte er Dank und ermutigte weitere Interessierte sich gerne zu helfen. Für mehr Menschlichkeit und Zeit in der Pflege so sein Aufruf, brauchen wir in Zukunft noch sehr viele engagierte Menschen.
Mit dem Titel „ Sag Dankeschön“ wurde das Finale abgeschlossen, jedoch nicht die Erinnerung an diesen Nachmittag, weiß Wissussek.