Impfaktion

31 März 2021

Endlich!
Tagesgäste sowie eine Vielzahl der MitarbeiterInnen der Seniorengenossenschaft haben ihre 2. Impfung am 31.03.2021 durch das mobile Impfteam Ulm erhalten. Ein herzlichen Dank gilt allen fleißigen Helfern.

Szon vom 03.04.2021

Riedlingen

Eines der sieben mobilen Impfteams des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Ulm hat am Mittwoch in der Region geimpft, gegen das seit gut einem Jahr grassierende Coronavirus SARS-CoV-2. Am Vormittag in Riedlingen, am Nachmittag in Ertingen. Unterstützt wurde das vierköpfige DRK-Team - drei Frauen, ein Mann - durch Dr. Michael Mittendorfer mit seinen Mitarbeiterinnen und in Riedlingen durch die Damen der Tagespflegen der Seniorengenossenschaft.

In den Räumen der Tagespflege am Stadtgraben wurden in nur zwei Stunden 90 Spritzen gesetzt: den Gästen der Tagespflege und der Demenzpflege und deren Betreuer, den Mitarbeitern beider Gruppen, den Fahrern der Seniorengenossenschaft, die den Tagespflegen das Essen liefern und denen, die die Gäste fahren, den Personen der häuslichen Betreuung und des häuslichen Service'. Zum zweiten Mal hatte die überwiegende Mehrzahl der Mitarbeiter und alle Gäste das freiwillige Angebot der Immunisierung wahrgenommen. Und zum zweiten Mal enthielt die Spritze die winzige Menge des Impfstoffes „Comirnaty“ von Biontech/Pfizer. Ohne Probleme, sagt Anke Widmann, habe sie die erste Portion der Impfung vertragen und erwarte dasselbe auch dieses Mal. Und Brigitte Holstein hofft nach ihrer zweiten Immunisierung wieder auf etwas mehr Normalität im Leben: auf Reisen, auf Einkehren, auf Zusammensitzen. Alle, ergänzt die Pflegedienstleiterin Elisabeth Hennes, hätten die Impfung bisher gut hinter sich gebracht; keine negativen Rückmeldungen seien bei ihr angekommen.

Eine kleine Schlange an Impfwilligen sammelt sich - mit den entsprechenden Abständen - auf dem Plätzle vor der Tagespflege in der Sonne. Einzeln werden sie von den ihnen bekannten Mitarbeiterinnen ins Haus geleitet. Dort, im großen Tagesraum, werden sie von Ursula Reiner von der Seniorengenossenschaft in Empfang genommen, mit Impfbuch und den ausgefüllten Papieren versehen und zum Registrieren zu den beiden DRK-Mitarbeitern gebracht. Auf einem der vorbereiteten Stühle können sie dann den gewünschten Oberarm freilegen - bei Rechtshändern meist der linke - und erhalten nach der kurzen Desinfektion der Einstichstelle die Spritze. „Ganz locker lassen!“, rät die erfahrene DRK-Frau beruhigend. Ein Pflästerle drauf. Fertig. Zum Ausruhen und kurzen Überwachen nehmen sie im Nebenraum Platz, während jedes Impfbuch mit Stempel und Unterschrift vervollständigt wird.

„Perfekt organisiert von der Tagespflege“, lobt Dr. Michael Mittendorfer den Ablauf der beiden Impfungen. Sein Team half bei der Vorbereitung, beim Organisieren der Termine, bei der Aufklärung. „Wer nicht aufgeklärt ist, kann nicht geimpft werden“, ergänzt er. Aufklärung, wie es beim Gebrauch von Medikamenten üblich ist. Und „ein ganzer Haufen Papier“ sei dabei zu bewältigen. Trotz alledem zeigt sich Elisabeth Hennes hocherfreut. Sie sagt: „Und nachdem jetzt die zweite Impfung durchgeführt ist für alle, können wir nach den Osterfeiertagen direkt wieder öffnen.“ Weiterhin mit den gebotenen Hygienemaßnahmen und Abständen, da der Impfstatus nur bedeutet, mit hoher Wahrscheinlichkeit - Experten sprechen von 95 Prozent beim Biontech-Impfstoff - nicht an Covid 19 zu erkranken. Ob das Virus dennoch weitergegeben werden kann, ist derzeit noch nicht bekannt.

Beim ersten Impftermin am 25. Februar gab es noch eine kleine Aufregung: Als alle 88 einbestellten Personen geimpft waren, lagen noch zwei übrige Spritzen in der Schale. Wegwerfen, verfallen lassen ist bei solch einer Kostbarkeit nicht möglich. Und irgendwem die Spritze geben ist auch nicht zulässig. Da in der Ertinger Gemeinschaftspraxis von Dr. Mittendorfer Impfwillige und -berechtigte bereits registriert waren, wurden rasch zwei per Telefonanruf in die Tagespflege am Stadtgraben gebeten - und konnten sich ihre erste Impfdosis ganz unverhofft abholen.

Dr. Michael Mittendorfer weist darauf hin, dass die Hausärzte ab dem 7. April in allen Praxen in Baden-Württemberg impfen können - sofern ihnen ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht. Der Hausarzt lädt dann seine ihm bekannten, impfberechtigten Patienten direkt ein. „Ein kleiner Piks, der doch alles ändert“, sagt Dr. Mittendorfer.